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26 November 2021

Als Frau unter Männern: Wie Du weiblich bleibst und brillierst

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Als Frauen unter Männern kommt es nicht selten vor, dass Du das Gefühl hast, dass Du ein Land betrittst dessen Sprache Du nicht sprichst.

Puh, es war eine echte Herausforderung für mich diesen Blogartikel zu schreiben, weil ich mich noch sehr gut an die „Pulverfässer“ aus den vielen Coachings erinnere.

Dieser Blogartikel soll Dir als weibliche Führungskraft als Kompass zur Orientierung für das „Männer-Land“ dienen, sodass Du in der Zukunft noch souveräner und selbstsicherer auftrittst, ganz einfach, weil Du die Sprache besser verstehst.

Ich werde die 3 wichtigsten Themen aus meiner Sicht und meiner Erfahrungswelt kurz beschreiben und danach Impulse zum Lösen der jeweiligen Situationen geben.

Nur um das im Vorweg klarzustellen: Keine der in diesem Artikel getroffenen Aussagen hat den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es sind meine Beobachtungen und Erfahrungen, die ich seit 2008 als Coach gemacht habe und es spiegelt wohl einen guten Durchschnitt wider.

Damit wir die Spannungsfelder besser verdeutlichen können und vielleicht sogar dadurch schon die eine oder andere Erklärung geliefert bekommen, nehmen wir uns für den gesamten Artikel ein Hilfswerkzeug zur Hand: den Motivkompass.

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Du hier siehst sind zwei Achsen:

  • Die Situative: Von Blau nach Gelb oder eben von Gelb nach Blau
  • Die Personifizierte: Von Grün nach Rot oder von Rot nach Grün 😉

Wir schauen uns aktuell nur die zweite Achse an. Du siehst das hier die Grundmotiven zugeordnet sind, wie z.B. Harmonie und Geborgenheit.

Weder das eine noch das andere ist besser, sondern ganz im Gegenteil: die beiden Extreme können sich hervorragend ergänzen.

Damit wir es uns gedanklich leichter machen können, lass uns bitte im Folgenden kurz in ein Schwarz/Weiß-Denken wechseln und folgende Annahme verfolgen:

  • Männliches Denken und Handeln folgt eher dem Motivfeld: Durchsetzung und Einfluss
  • Weibliches Denken und Handeln folgt eher dem Motivfeld: Harmonie und Geborgenheit.

Das bedeutet für Dich als weibliche Führungskraft, Du kannst Dir hieraus einen großartigen Wettbewerbsvorteil machen indem Du lernst, wie Du Dir die Eigenschaften der „anderen“ Seite zu Nutzen machst.

Denn Menschen mit (einer gesunden) Verhaltensflexibilität kommen einfach weiter.

Als Frau unter Männer: Mach Dir bewusst, Männer kommunizieren anders

Männer sind gerne Problemlöser, weil sie sich dadurch gebraucht fühlen. Das heißt, wenn Du mit einem Mann sprichst, sucht sein Gehirn vollkommen automatisch das „Problem“ was es zu lösen gilt.

(Da heraus zu kommen ist echt schwer, das fällt mir fast jeden Abend bei Gesprächen mit meiner Frau auf …)

Als Frau tauschst Du Dich gerne aus, um von anderen Meinungen und Sichtweisen zu profitieren und Dir dadurch Deine Meinung zu bilden.

Männer entscheiden viel mehr aus ihrer eigenen Sichtweise und Erfahrungen heraus.

Was kannst Du jetzt für Dich daraus ableiten? Erwarte nicht, dass Männer sich mit Dir austauschen, sondern stattdessen selbst Lösungen suchen (wollen).

Männer hören sich gerne selbst von ihren großen Taten erzählen. Falls es Dir nicht schon aufgefallen ist, geht es, wenn Männer untereinander reden, sehr oft darum z.B.  wer darf mit wem Sport machen (Status) oder wer hat welches großartige Erlebnis/Erkenntnis (Macht/Status) oder wer hat welche Leistung erbracht (Status) …

Nicht selten stachelt sich das dann gegenseitig hoch. Was von außen dann gerne als angeben oder sich profilieren wahrgenommen wird … Und je lauter es wird, desto weniger werden Zwischentöne wahrgenommen.

Du hingegen solltest diese Spiele nicht mitspielen, aber Dir ihrer bewusst sein und das Bedürfnis der Männer dahinter sehen: Einfluss und Durchsetzung. Denn wenn Du die Triebfeder Deines Gegenübers verstanden hast, kannst Du meist schon antizipieren, welches Verhalten er zeigen wird und Dich vorbereiten.

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Als Frau unter Männern, wirst Du sehr stark über Dein Äußeres definiert

Du kannst jetzt beim Lesen einen (innerlichen) Kotzanfall kriegen oder der (traurigen) Wahrheit ins Auge gucken …

Es bleibt Dir überlassen, aber so wie ich das sehe, gibt es wie bei allem zwei Extreme zu diesem Punkt:

  • Diese Tatsache annehmen und damit einen Weg für Dich finden
  • Dich dagegen wehren, in welcher Form auch immer

Hier gibt es auch kein richtig oder falsch, sondern nur ganz allein Deinen eigenen Weg. Um Dir hier eine Entscheidungshilfe zu geben, welcher Dein Weg sein oder werden könnte, setze Dir Ziele und frage Dich, welche „Seite“ Dir dabei hilft Deine Ziele leichter zu erreichen.  

Männer reagieren auf Frauen anders als auf andere Männer. Logisch, das ist von der Natur ja auch so vorgesehen und von der Gesellschaft eingeimpft. So Männer sprechen hinter verschlossen Tür sehr gerne über die körperlichen Attribute von Frauen. Deswegen halte ich es für ratsam durch Kompetenz zu überzeugen.

Aber bitte jetzt nicht Kompetenz mit Mehrarbeit verwechseln. Arbeite nicht hart, sondern smart. Dabei helfen Dir Prinzipien wie Pareto. Also statt mit einer 120%-Lösung, einfach mal mit einer 80%-Lösung ins Rennen gehen.

Zusätzlich stelle ich mal in den Raum: Was wäre, wenn Du Deine Lösung für etwas erarbeitet und Deine männlichen Kollegen um ihre Expertise bittest?

Aus meiner Beobachtung kann ich Dir noch folgendes mitgeben: Wenn Du als Frau unter Männern Karriere machen willst, stelle Deine Kompetenz in den Vordergrund. Und sei nicht zu perfektionistisch, in den meisten Fällen sind die Männer das nämlich auch nicht.

Sorge als Frau unter Männern mit Mutanfällen für Deine Sichtbarkeit!

Eine (böse) Realität ist das Pay Gap. Warum gibt es das überhaupt? Weil Männer anscheinend glauben, dass ihnen (immer) ein höheres Gehalt zusteht. Frauen hingegen haben häufig Angst unverschämt zu wirken und geben sich mit einem Lob zufrieden. Das allerdings nicht, weil sie bescheidener sind, sondern einfach, weil sie noch nicht verinnerlicht haben, dass alleine ein forderndes Auftreten eine Veränderung, einen Erfolg bringt, der sich wiederum in barer Münze auszahlt.

Diesen Abschnitt könne ich abkürzen mit den Worten: Trau Dich mehr Deiner inneren Stimme zu folgen!

Da ich Dich aber damit nicht abspeisen möchte, gebe ich Dir noch etwas mehr „Futter“.

Gedanken wie: „Ich möchte nicht zu dreist sein“, „Das kann man doch nicht machen“ oder „Ich bin dafür in irgendeiner Form nicht gut genug.“ kommen Dir, Hand aufs Herz sicher bekannt vor.

Werfen wir jetzt noch mal einen Blick auf den Motivkompass vom Anfang und was wir nun davon ableiten können. Als Frau bewegst Du Dich (eher) im „Harmonie und Geborgenheit“ Motivfeld.

Deswegen bist Du viel mehr an den Menschen und ihrem Wohlbefinden interessiert und am Austausch, als Männer die (eher) an Dingen interessiert sind.

Das passiert nicht nur Dir.

Dazu habe ich ein einem Blog ein schönes Beispiel gelesen1:

Aber, ich sagte es schon: Es gibt sie, die zurückhaltenden, vorsichtigen, ruhigen, feinfühligen Männer. Es sind genau dieselben, die einen nicht ausreden lassen, und die viel zu laut und ohne groß nachzudenken losplappern. Ja: Männer können das beides. Nur manchmal vergessen sie den höflichen Zuhörer in sich und werden zum ich-bezogenen Schreihals.

Wenn sie ihre Verwandlung selbst bemerkt haben, dann ist ihnen das immer sehr peinlich. Auch das konnte ich bei meinen Versuchskaninchen am Wohnzimmertisch beobachten. Kurz bevor die zwei Bekannten sich auf den Heimweg machten, setzte sich einer von ihnen zu mir aufs Sofa. Ich hatte mich, aus Lautstärkegründen, nach gut zwei Stunden dorthin verkrümelt. „Hab gemerkt, dass du am Ende gar nichts mehr gesagt hast“, murmelte er. „Kommt nicht wieder vor. Aber weißte, wenn ich einmal so in Rage …“

„Schon okay“, brüllte ich ihm in Männerlautstärke ins Wort. Ich hatte dazugelernt. Als er zusammenzuckte, wusste ich: Er auch.

Ich wiederhole es nochmal: Trau Dich mehr Deiner inneren Stimme zu folgen!

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Doch was ist nun die Lösung für das ganze Thema? Ganz klar – es gibt nicht den einen Weg.

Eine Möglichkeit ist die Frauenquote. Um ehrlich zu sein, denke ich jedoch, dass es schwer ist und wird ein gesellschaftlich gewachsenes Problem mit einer von außen draufgesetzten Strukturvorgabe ändern zu wollen.

Eine wirkliche Möglichkeit hat jede Frau jedoch selbst und das ist es, sichtbar zu werden, mutiger zu sein.

Um den Motivkompass an dieser Stelle aufzugreifen: Komm mehr aus dem grünen Bereich (Harmonie und Geborgenheit) in den roten Bereich (Einfluss und Durchsetzung). Besser noch, lerne, wie Du Dich frei zwischen den Extremen bewegen kannst. Situationsbedingt zu kommunizieren hilft Dir bessere Ergebnisse zu erhalten.

Dabei kann Dir die Kampfkunst helfen, die ich in meinen Coachings als Brücke und Metapher verwende. Hier lernst Du im geschützten Rahmen des Trainings und auch Sparrings, wie Du Dein Gegenüber besser „lesen“ kannst. Wenn diese Wahrnehmung funktioniert, kannst Du Dein Verhalten dazu wie über einen Regler anpassen auf der Rot-Grün-Achse / Durchsetzung-Harmonie-Achse.

Wer selbst stark ist, kann andere stärken. Willst Du also ein starkes Netzwerk, Team oder ganz allgemein ein starkes Umfeld, dann gehe mutig voran.

Dabei kann Dir folgendes helfen: Durch Überraschung neue Wege ebnen. Entweder frech kontern, sinnfreie und/oder flache Kommentare ignorieren oder auch mal kräftig dagegenhalten. Es ist psychologisch nachgewiesen, dass Erfahrungen, die mit einer Überraschung einher kommen häufig besser im Kopf bleiben.

Zum Schluss noch ein Gedanken. Wenn Du für Dich selbst einstehst, bedeutet dies dann das Du agieren solltest wie ein Mann? Nein, bleib in Deiner Mitte, und schließlich kann frau sich ja zuhause oder im Freundeskreis mit ihrer Meinung auch positionieren.

Wie eingangs bereits erwähnt, habe ich in diesem Blogartikel die drei wichtigsten Punkte beschrieben, die Du vorfindest als Frau alleine unter Männern. Somit hat er keinen Anspruch auf Vollständigkeit, was die Themen bzw. Spannungsfelder zwischen den Geschlechtern im Privatleben und der Arbeitswelt angeht.

Wenn Du mehr zum Thema souveränes und selbstsicheres Auftreten wissen möchtest, empfehle ich Dir unser kostenfreies Workbook:

In 3 einfachen Schritten souverän und selbstsicher auftreten.

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ÜBER DEN AUTOR

Seit meiner frühesten Jugend studiere ich eine Kampfkunst. Was mich seit der ersten Sekunde bis heute daran fasziniert ist die Einfachheit und Logik, sowie dass sich die in der Kampfkunst enthaltenen Prinzipen auf nahezu jeden Lebenskontext übertragen lassen. Somit habe ich immer ein „Schweizertaschen Messer“ fürs Leben dabei. Dieses Wissen gebe ich mit einer großen Leidenschaft weiter.


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